Teichbau für Koi
Der Koi-Teich
Unser Ziel ist ein Teich, in dem sich die Kois wohlfühlen und genügend Platz haben. Das heisst, der Teich sollte so gross wie möglich angelegt werden und etwa 1,5–1,7m tief sein. Ferner ist kristallklares Wasser und eine gute Wasserqualität erwünscht. Die Teichanlage sollte mit einem Minimum an Arbeitsaufwand zu pflegen sein. Mit einem durchdachten Filtersystem, welches in diesem Katalog angeboten wird, ist es möglich, den täglichen Aufwand auf 2–3 Minuten und weniger zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen bedarf es im Teich einen oder mehrere Bodenabläufe Ø110 mm (speziell konstruiert für Fischteiche), einen Vorfilter (Vortex) der bis zu 90% vom Schmutz aus dem Teich entfernt. Ferner benötigen wir einen Mehrkammerfilter, und wenn der Platz vorhanden ist, wäre noch ein dicht bepflanzter Bachablauf («Pflanzengraben») von Vorteil. Mit diesem natürlichen Pflanzenfilter sind wir in der Lage Nitrat aus dem Kreislauf abzubauen. Da wäre noch der Entsorgunsschacht zu erwähnen. Dort befinden sich alle Kugelhähne und Schieber zur Entsorgung des Schmutzwassers in die Kanalisation. Das Ganze nennt man Schwerkraft-Filtersystem. Bei diesem System sind die Filteranlagen und der Teich auf gleichem Niveau angelegt. Wir legen einen Höchstwasserstand im Gartenteich fest und installieren die Filteranlage so, dass auch diese randvoll ist. Nun zurück zum Bodenablauf. Er ist ausgelegt für Folien-, Beton- und GFK-Teiche und so konstruiert, dass er verstopfungsfrei arbeitet. Nach dem Aushub wird er an der tiefsten Stelle des Teiches fixiert und durch ein PVC-Rohr Ø110 mm mit der Filteranlage verbunden. Die Teichfolie wird nun darüber gelegt, das Loch für den Bodenablauf ausgeschnitten und mittels Flansch und Dichtungsmasse SIKAFLEX 1A (Trinkwasser zugelassen) verschraubt und abgedichtet. Nun werden Teich und Filteranlage mit Wasser gefüllt. Die Pumpe steht in der letzten Kammer des Filters, also im sauberen Wasser und muss nur sehr selten gereinigt werden. Bei sehr kalkhaltigem Wasser muss sie 1 mal im Jahr entkalkt werden. Jetzt kann die Teichanlage in Betrieb genommen werden. In der Pumpenkammer des Filters fördert die Pumpe das Wasser in den Pflanzenfilter oder direkt in den Teich. Nun senkt sich der Wasserstand im Filter um ca. 2–3 cm und sofort fliesst das Teichwasser über den Bodenablauf in die Filteranlage nach. Der Kreislauf ist jetzt hergestellt und der Teich arbeitet selbstreinigend. Alle Schmutzpartikel, Blätter, Fischkot, Algenreste usw. setzen sich irgendwann am tiefsten Punkt ab und werden somit in den Vortex transportiert. Die Aktivität der Kois trägt zusätzlich dazu bei. Der Vortex ist ein runder Behälter aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), Durchmesser 1m, Höhe 1,35m. Er endet unten konisch in einem Rohr (Ø110mm) welches in die Entsorgungskammer mündet. Das Schmutzwasser vom Teich-Bodenablauf wird im unteren Drittel des Vortex eingeleitet. Dadurch entsteht eine langsame Rotation. Schmutzpartikel setzen sich in der Mitte im Schmutzkegel am Boden des Vortex ab. Zur Reinigung des Vortex wird der Schieber Ø110mm im Entsorgungsschacht für ca. 2 Sekunden geöffnet und gegen 90% des anfallenden Schmutzes ist entsorgt. Dicht unter der Wasseroberfläche des Vortex (ca. 10cm) nehmen wir das Wasser ab und leiten es in den Mehrkammerfilter. In diesem Beispiel gelangt nun das vorgereinigte Wasser in einen Vier- Kammer-Filter (2.85mx1mx1m). Jede der 4 Kammern besitzt am Boden eine konische Schmutzauffangwanne mit Ablauf Ø63mm in den Entsorgungsschacht. Die 1. Filterkammer ist mit ca. 55 Filterbürsten (Ø15 x 50cm) bestückt. Das Wasser steigt von unten nach oben durch die eng gepackten Filterbürsten. In diesem Dschungel von Borsten besteht praktisch keine Strömung und somit setzen sich auch feinste Partikel auf den Borsten ab. In einer doppelten Zwischenwand wird das Wasser wieder zum Boden geleitet und steigt nun in der 2. Kammer wiederum von unten nach oben. Die 2. Kammer ist mit Filtermatten bestückt. Dasselbe wiederholt sich in der 3. Kammer. In der 4. Kammer steht die Pumpe, die das Wasser über einen UV-Filter in den Pflanzenfilter oder den Teich zurückpumpt und den Kreislauf schliesst. Nach durchlaufen des Vortex und der Bürstenkammer ist die mechanische Filterung abgeschlossen. Die beiden mit Filtermatten bestückten Kammern dienen der biologischen Wasseraufbereitung. Auf den Filtermatten siedeln sich Bakterien an, welche das von den Fischen ausgeschiedene Nitrit in harmloses Nitrat umwandeln. Auch andere Schadstoffe werden abgebaut. Nitrit ist giftig für den Fisch, Nitrat Nahrung für die Pflanzen. Die Filtermatten bieten den Bakterien eine Riesenoberfläche auf kleinem Raum an. Somit kann sich hier ein Vielfaches mehr an Bakterien ansiedeln als im Teich selbst. Die Bakterien haben einen hohen Sauerstoffbedarf. Es ist erforderlich, den biologischen Teil des Filters mittels Luftpumpe (ca.40Watt/2400lt/h) und Ausströmersteinen zu belüften. Gleichzeitig steht somit sauerstoffreiches Wasser für unsere Kois zur Verfügung. Der Filter ist sehr einfach zu warten. 1–2 x pro Woche öffnen wir die Kugelhähne der Filterkammern im Schacht für einige Sekunden, und am Filterboden liegender Schmutz ist entsorgt. Die Bürstenkammer muss je nach Verschmutzungsgrad alle 4–6 Wochen gereinigt werden. Wir entleeren nur die Bürstenkammer und spritzen die Filterbürsten einfach von oben mit einem scharfen Wasserstrahl ab. Das verunreinigte Wasser fliesst am Filterboden in den Entsorgungsschacht ab. Der Zeitaufwand ist gering und bewegt sich zwischen 10 und 15 Minuten. Der biologische Teil wird, wenn überhaupt nötig, 1–2 x im Jahr gereinigt. Wir leeren die Kammern, belassen die Matten im Filter und spülen diese mit einem weichen Wasserstrahl von oben durch, bis sauberes Wasser im Entsorgungsschacht ankommt. Nun noch ein paar Worte zum UV-Filter. Durch die Ausscheidungsprodukte unserer Kois ist das Wasser in der Regel mit Nährstoffen angereichert. Bei Nährstoffüberschuss bilden sich Schwebealgen (grünes oder bräunliches, trübes Wasser). Schwebealgen sind mikroskopisch klein und können mechanisch nicht herausgefiltert werden. Auch wenn der Filter noch so fein ist! Hier leistet der UV-Filter hervorragende Arbeit. Das Wasser wird sehr nahe an einer ultravioletten Lichtquelle vorbeigepumpt. Dabei werden Schwebealgen zuverlässig abgetötet. Sie verklumpen und bleiben in der Bürstenkammer hängen. Der Stromverbrauch ist sehr gering (11Watt, bzw. 22Watt). Der UV-Filter leistet einen entscheidenden Beitrag zum kristallklaren Wasser. |
Ein Beispiel zum Stromverbrauch einer Teichanlage mit 15’000 Liter Inhalt:
1 Pumpe Atlantis 75 = 8’700 lt/h 145 Watt
1 Luftpumpe 2640 lt/h, Druck 0,36 40 Watt
1 UV-Filter, Modell 6000 2 x 11 Watt 22 Watt
207 Watt
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